FrauenZimmer stellt Unternehmerinnen, Mitarbeiterinnen und Handwerksfrauen der Baubranche in den Mittelpunkt und ist eine Plattform, die sie nutzen können, um sich auf Augenhöhe auszutauschen und sich zu vernetzen. Damit das Vernetzen besser klappt, stellen wir euch regelmäßig Frauen in unserem Blog vor und lassen sie von ihren Erfahungen und persönlichen Meinungen berichten. Heute geht es um die Designerin Anna Sänger.
Name: Anna Sänger
Beruf: Designerin
Wie bist du zum Handwerk gekommen?
Das war eigentlich Zufall. Ich bin Quereinsteigerin und habe einen Job im Handwerk eigentlich immer für mich ausgeschlossen. Nach meinem BWL Studium habe ich als Unternehmensberaterin gearbeitet und in meiner wenigen Freizeit jede Sekunde in meiner kleinen Hobbywerkstatt verbracht. Dort habe ich mir das Schweißen nach und nach selbst beigebracht. Für Design, Möbel und Inneneinrichtung habe ich mich schon immer interessiert und weil ich so unzufrieden in meinem Job war, habe ich ganz spontan gekündigt und beschlossen, dass ich mein Geld damit verdienen möchte eigene Möbel zu verkaufen.
Was ist das Beste an deinem Beruf?
Dinge zu erschaffen, die mich vielleicht mal überleben. Wenn jemand ein Möbelstück von mir kauft, ist das für mich die allergrößte Wertschätzung. Denn das heißt auch, dass ihm das Design und meine Handarbeit so gut gefallen, dass sie oder er es in sein Zuhause lässt und sich täglich damit umgibt.
Welche Probleme hast/hattest du als Frau in deinem Berufsleben? Wie bist du damit umgegangen?
Eine Frau, die schweißt, ist leider immer noch sehr ungewöhnlich. Ich werde daher im ersten Moment manchmal nicht ernst genommen und gerne belehrt.
Gibt es Themen in der Branche, die deiner Meinung nach angepackt werden sollten?
Der Job im Handwerk muss wieder attraktiver für junge Menschen werden. Ich bin nur über Zufall zum Schweißen gekommen. Als Abiturientin kommt man in der Regel nicht auf den Gedanken, dass ein Job im Handwerk eine Option ist. Und das finde ich sehr schade! Denn mit seinen eigenen Händen zu arbeiten und Dinge zu erschaffen ist etwas ganz Besonderes.
Welchen Ratschlag/Tipp hast du für andere Frauen im Handwerk?
Ihr seid genauso gut wie eure männlichen Kollegen. Nur du entscheidest wer du bist, was du tust und wo deine Grenzen liegen.
Was machst du zum Ausgleich nach einem stressigen Tag?
Vino und Schokolade!
Was macht dich persönlich aus? Gibt es ein besonderes Hobby oder engagierst du dich für eine bestimmte Sache?
Mein großes Hobby habe ich zum Beruf gemacht. Ich bin ein immer gut gelaunter Chaot, der in der Werkstatt gerne mal lautstark mit der Musik mitsingt. Ich liebe gutes Essen und guten Wein, lade gerne Freunde & Family ein und finde das Haus kann gar nicht voll genug sein. Mein großer Traum ist es eine alte Hütte im Süden zu kaufen, diese wieder fit zu machen und dann Maker‘s Reisen anzubieten. Ich möchte dort mehr Menschen vom Handwerk und der Selbstständigkeit begeistern.
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