Rudolf Müller

Frauen im Handwerk: Metallbauerin Karolin Röhring

Frauen im Handwerk: Metallbauerin Karolin Röhring

Metallbauerin Karolin Röhring
Metallbauerin Karolin Röhring

FrauenZimmer stellt Unternehmerinnen, Mitarbeiterinnen und Handwerksfrauen der Baubranche in den Mittelpunkt und ist eine Plattform, die sie nutzen können, um sich auf Augenhöhe auszutauschen und sich zu vernetzen. Damit das Vernetzen besser klappt, stellen wir euch regelmäßig Frauen in unserem Blog vor und lassen sie von ihren Erfahungen und persönlichen Meinungen berichten. Heute geht es um die Metallbauerin Karolin Röhring.

 

Name: Karo(lin) Röhring
Beruf: Metallbauerin (Fachrichtung Konstruktionstechnik)

Wie bist du zum Handwerk gekommen?
Über Umwege – mein ganzer Schulweg (inkl. Praktika) lief auf eine Betriebswirtschaftliche Karriere hinaus. Aber als ich mich dann in meinem BWL -Studium befand, habe ich immer mehr gemerkt, dass ich überhaupt keine Lust darauf habe und ich auch sämtliche Büro-Praktika eigentlich tot langweilig fand. Dann habe ich mich an die Handwerkskammer gewendet und damit begonnen, Praktika im Handwerk zu machen und zwar bei einer Elektrofirma, einem Kälteanlagenbauer und in einem Metallbaubetrieb. Beim letzteren bin ich dann geblieben, weil mir die Arbeit super viel Spaß gemacht hat und die Kollegen toll waren. So konnte ich ein paar Wochen später meine Ausbildung dort beginnen.

Was ist das Beste an deinem Beruf?
Die Vielfältigkeit: Jeder Kundenauftrag ist anders, man steht immer vor neuen Herausforderungen und lernt ständig dazu, das finde ich super!

Welche Probleme hast/hattest du als Frau in deinem Berufsleben? Wie bist du damit umgegangen?
Egal, wo du anfängst zu arbeiten, am Anfang nimmt dich keiner wirklich ernst. Die Kollegen nicht und auch die Kunden fragen oft, ob nicht ein (männlicher) Kollege da ist, der ihnen weiterhelfen kann. Das ist echt nervig. Auch bei der Jobsuche werden Bewerbungen von Frauen oft sofort aussortiert und häufig kommt nicht einmal eine Absage. Aber ich habe gemerkt, dass nachdem ich mich behauptet habe und festgestellt wird, dass „die doch was kann“ , ich sehr geschätzt werde. Mein Ex-Chef in meinem Ausbildungsbetrieb sagte einmal, ich sei die beste Auszubildende gewesen, die er je hatte (also auf beide Geschlechter bezogen ). Diese Anerkennung macht mich dann stolz und bestätigt mich in meinem tun, weil ich weiß, dass ich sie nicht geschenkt bekommen habe.

Gibt es Themen in der Branche, die deiner Meinung nach angepackt werden sollten?
Ja! Warum zur Hölle muss man in der Zwischen- und Abschlussprüfung so viel feilen? Wir sind doch mittlerweile ein paar Jahre weiter 😀 aber gehört halt immer noch dazu.

Welchen Ratschlag/Tipp hast du für andere Frauen im Handwerk?
Gib nicht auf. Niemals. Auch, wenn das heißt, sich immer wieder aufs Neue beweisen zu müssen und sich dem ein oder anderen entgegenzustellen, der deine Zukunft nicht im Handwerk sieht. Irgendwann weiß man, was man kann und das stärkt das Selbstbewusstsein!

Was machst du zum Ausgleich nach einem stressigen Tag?
Richtig schön mit einem Hörspiel in die Badewanne. Noch etwas leckeres kochen und dann ins Bettchen Kuscheln 🙂 vielleicht fange ich auch irgendwann wieder mit Sport an, im Moment bin ich aber noch zu müde nach der Arbeit, um noch großartig
etwas zu machen 😀

Was macht dich persönlich aus? Gibt es ein besonderes Hobby oder engagierst du dich für eine bestimmte Sache?
Im Moment nicht wirklich viel. Engagiere mich hauptsächlich für Frauen im Handwerk neben der Arbeit. Außerdem bin ich Katzenmama mit Leib und Seele und widme mich in meiner Freizeit gerne diversen DIY-Projekten (hier hauptsächlich Möbel und
Deko).