Rudolf Müller

Datensicherheit: Wer liest schon das Kleingedruckte

Datensicherheit: Wer liest schon das Kleingedruckte

Speicherdienste oder Clouds ermöglichen schnellen Datentransfer zwischen unterschiedlichen Geräten, die schnelle Synchronisation der Daten sowie kostengünstigen Speicher. Über rechtliche und Sicherheitsprobleme macht sich allerdings kaum einer Gedanken.

Die in der Cloud abgelegten Daten befinden sich auf dem Server des Dienstleisters. Ihre Sicherheit ist ein viel diskutiertes Thema. Alle Daten, die sich in einem Netzwerk befinden, lassen sich theoretisch entwenden. Der Nutzer sollte sich über Datenverschlüsselung, den eventuellen Zugriff der Geheimdienste, Datenklau und Virenschutz, Standort des Server-Parks, Sicherungskopien informieren. Vorsicht ist insbesondere bei sensiblen Daten wie Lebenslauf oder Geheimnummern geboten.

Rechtlich gibt es einiges zu beachten. Da die Server der meisten Anbieter in den USA stehen, fallen die dort gespeicherten Daten nicht unter das deutsche Datenschutzgesetz. Amerikanische Firmen müssen, auch wenn die Server physisch in Deutschland stehen, den Ermittlungsbehörden gespeicherte Daten zur Verfügung stellen. Dies gilt auch für ausländische Tochterunternehmen von US-Firmen.

Der Cloud-Nutzer sollte seinen Anbieter sorgfältig auswählen. Hilfe bieten Zertifizierungsdienste wie der Verein „Kompetenznetzwerk Trusted Cloud e. V.“ . Er ist Träger des Trusted-Cloud-Labels für vertrauenswürdige Cloud Services für die Wirtschaft – insbesondere den Mittelstand. Der Mitte 2015 gegründete Verein ist aus dem gleichnamigen Technologieprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) hervorgegangen und wird durch dieses unterstützt.

Bei all den Problemen, die es zu bedenken gibt, ist eines ganz sicher: Daten können immer verschwinden, zum Beispiel durch einen kurzfristigen Stromausfall. Niemals sollte der Cloud-Speicher der einzige Ort sein, an dem die Daten gesichert sind.

Digitalisierung: Bauen 4.0

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